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Boxhagener Platz, Friedrichshain, 10245 Berlin |
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Weltfest Geschichte - 2004 |
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4. Weltfest |
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4. September 2004 |
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Das GSE Projekt
„Basisgesundheitsversorgung in Vemulavada” |
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Die UNO hat es so festgelegt, aber für mehrere Millionen Menschen weltweit steht immer noch ein großes Fragezeichen dahinter. Keine Ausnahme dabei ist Indien - ein multiethnisches Land mit großartiger Kultur, einem hohen Stand der Wissenschaft, aber auch mit viel Armut und all den Problemen in ihrem Gefolge.
Um diesen Zustand zu ändern, hat die GSE e.V. in der Region Vemulavada im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh ein Paket mit Maßnahmen zur umfassenden und langfristigen Verbesserung der Gesundheit der ärmeren Bevölkerungsschichten geschnürt. „Aufbau einer Basisgesundheitsversorgung in der Region Vemulavada" ist der etwas sperrig klingende Name des Projektes, das sich vorwiegend der sogenannten niederen Kasten annimmt, die seit Jahrhunderten in jeder Hinsicht benachteiligt sind.
Mit einem mittleren jährlichen Einkommen von weniger als 400 Euro bewegen sich die Familien unter der Armutsgrenze, können ihre Ernährung nicht sichern - mit allen damit verbundenen Folgen für die Gesundheit.
Auf die langfristige Verbesserung der gesundheitlichen Situation für 105.000 Menschen in Stadt und Region Vemulavada zielt das Projekt der GSE. Jedoch handelt es sich nicht um den Bau von Krankenstationen oder die Ausrüstung mit medizinischer Ausrüstung, wie der Name vielleicht vermuten lässt.
Ziel des Projektes ist die Schaffung von Grundlagen für eine systematische Gesundheits-vorsorge durch Bildung und fachkompetente Beratung.
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Lebensweise und Gesundheit? Wie kann ich ohne großen finanziellen Aufwand Krankheiten vorbeugen? Worauf muß eine werdende Mutter besonders achten; und wie schütze ich Kleinkinder vor Krankheiten? Das sind Fragen, die in dem Projekt eine Rolle spielen.
Mit gezielter Sensibilisierung, Information und Bewusstseinsbildung über die Zusammenhänge zwischen Wasser, Ernährung,
Hygiene, Vorbeugungsmaßnahmen gegen bestimmte Krankheiten wird den Menschen geholfen, Ursachen für Krankheiten zu erkennen und ihr Verhalten dahingehend zu ändern, dass ein gesundes Leben gefördert wird. Dies wird begleitet von einer aktiven Vor- und Nachbetreuung von werdenden Müttern, Müttern von Klein- und Schulkindern sowie älteren Menschen. Kontinuierliche, vertrauensvolle und gezielte Beratung von Frauen und Männern sollen darüber hinaus günstige Ausgangsbedingungen für eine Familienplanung schaffen.
Das Projekt begann im Sommer 2001 und soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Dann werden in der Stadt und in den 23 Dörfern der Region Gesundheitspläne auf der Basis fun-dierter Datenerhebung existieren, aus denen Aufgaben abgeleitet werden, die z.T. von der Bevölkerung selbst erledigt werden können oder die in Zusammenarbeit mit lokalen Gesund-heitszentren zu erfüllen sind. Diese betreffen die Bereiche Ernährungsfragen, Wasser, sanitäre Bedingungen und Sauberkeit, Gesundheitsaufklärung und die Beschäftigungssituation.
Mit dem zeitgleich initiierten Programm "Training of Trainers" werden insgesamt 500 Frauen eine intensive Multiplikatorinnenbildung zu den Themen Ernährung, Wasser und Hygiene, Mutter- und Kindvorsorge und Erste Hilfe absolviert haben. Mit ihren Kenntnissen und der vorher erklärten Bereitschaft zur ehrenamtlichen Arbeit werden sie in ihrem persönlichen Umfeld zur Sensibilisierung und Bildung der Menschen zur Gesundheit beitragen.
Darüber hinaus werden sie beim systematischen Aufbau und der Durchführung von spezifischen Programmen wie Impfprogrammen,
Familienplanung, Prophylaxe von infektiösen Erblindungen, TBC-Kontrolle und AIDS-Prävention einen aktiven Beitrag leisten.
Angehörige der ärmsten und am meisten benachteiligten Menschen in Südindien erhalten eine Perspektive - ihr Menschenrecht auf Gesundheit kann den Schritt von der Illusion zu einer realen Möglichkeit tun. |
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Vemulavada im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh (Haupstadt Haiderabad) |
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